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IWO-Pressedienst Nr. 235 | November 2019

IWO-Pressedienst Nr. 235 | November 2019

Klimaziele erreichen: Mit moderner Technik und neuen Fuels
88 Prozent weniger CO2 – mit einer Ölheizung im Keller

Klimaschutz ist auch möglich, wenn eine Ölheizung im Keller steht: Mit Hochdruck wird an neuen treibhausgasneutralen flüssigen Energieträgern geforscht. An einigen Orten kommen sie bereits zum Einsatz – etwa in verschiedenen Modellprojekten des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO). In Ein- und Zweifamilienhäusern werden die synthetischen Fuels im Alltag getestet. So auch im hessischen Wolfhagen.

Dort startete im Dezember 2017 ein bis dahin einzigartiges Projekt: Gemeinsam mit den Stadtwerken Wolfhagen und einem Energiesystemehersteller hat IWO das Innovationshaus Wolfhagen „eröffnet“. Die Wärmeversorgung des Einfamilienhauses aus dem Jahr 1992 wurde vorher komplett modernisiert – mit einer neuen Heizungsanlage mit Öl-Brennwerttechnik, einer Strom-Wärmepumpe, Strom- und Wärmespeichern im Keller und einer Solarstromanlage auf dem Dach. Zusätzlich verfügt der Ort über einen Solarpark und Windenergieanlagen, beides sorgt für grünen Strom direkt vor Ort. Da aber die wetterbedingte Stromproduktion und die Abnahme durch die Haushalte nicht immer übereinstimmten, werden in Wolfhagen nun dynamische Stromtarife und neue Technologien getestet.

Treibhausgasreduzierte Mischung im Heizöltank
Das Innovationshaus leistet hierbei einen wesentlichen Beitrag. Wird etwa gerade sehr viel Öko-Strom produziert, kann es diesen sowohl zur Strom- als auch Wärmeversorgung aufnehmen und speichern. Steht nicht ausreichend Öko-Strom zur Verfügung, wird die Wärmeversorgung durch das moderne Öl-Brennwertgerät sichergestellt. Das Haus verfügt über ein Hybridheizgerät, das Strom-Wärmepumpe und Öl-Brennwertmodul kombiniert. Hinzu kommen die Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Batterie zur Stromspeicherung, zwei Wärmespeicher mit insgesamt 500 Litern Volumen sowie ein 1.500-Liter-Heizöltank, der mit einer treibhausgasreduzierten Mischung befüllt wurde. Die besteht nur noch zu rund einem Viertel aus klassischem Heizöl und zu drei Vierteln aus einem neuen Brennstoff, der überwiegend aus Altfetten hergestellt wird und dadurch eine CO2-Minderung von rund 80 Prozent aufweist. Eine eigens entwickelte Regelung sorgt im Innovationshaus für eine intelligente Steuerung, die sich dem jeweiligen Angebot von Wind- und Solarstrom optimal anpasst.

 

Messergebnisse können sich sehen lassen
Seit der umfangreichen Modernisierung sind nun rund eineinhalb Jahre vergangen. Aus dieser Zeit liegen nun auch Messergebnisse vor, die das IWO ausgewertet hat. Und das Resultat kann sich sehen lassen: „Das Innovationshaus Wolfhagen kommt bei der ganzheitlichen Betrachtung von Strom- und Wärmeversorgung auf eine CO2-Minderung von insgesamt 88 Prozent“, berichtet Christian Halper, IWO-Projektleiter für Modellvorhaben. Auch weitere Ergebnisse aus dem Messzeitraum vom 1. September 2018 bis 1. September 2019 sind aufschlussreich: So produzierte die PV-Anlage während dieser zwölf Monate 5.170 Kilowattstunden (kWh) Strom, davon wurden auch dank des Stromspeichers 1.983 kWh als Haushaltsstrom sowie 689 kWh zur Wärmeversorgung genutzt. Der Rest wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Der Treibhausgasausstoß für die Strom- und Wärmeversorgung wurde absolut um insgesamt rund sechs Tonnen auf nur noch 800 Kilogramm gesenkt. Anstelle von 1.600 Litern klassischem Heizöl wurden noch 245 Liter klassisches schwefelarmes Heizöl sowie 821 Liter treibhausgasreduzierter Brennstoff verbraucht. So zeigt das Innovationshaus Wolfhagen, was technisch möglich wäre und wie sich die Energiewende in ländlichen Regionen innovativ und technologieoffen gestalten lässt. „Die von uns praktizierte Lösung zeigt vor allem, wie Gebäude mit Hybridsystemen zur Harmonisierung von Ökostrom-Angebot und -Nachfrage beitragen können“, so Halper. Mehr unter www.zukunftsheizen.de.

 

IWO, 2019

Pressekontakt:

Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)

Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg

Tel +49 40 23 51 13-884

Fax +49 40 23 51 13-29

presse@iwo.de;
Quelle: www.zukunftsheizen.de/presse

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Reinigung des Heizöltanks

Effizientes Heizen ohne Störung

Muss mein Heizöltank gereinigt werden? Was genau wird dabei gemacht? Und muss die Wohnung währenddessen kalt bleiben? Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Tankreinigung.

Da denkt man, die Heizsaison kann kommen: Der Öltank ist gut gefüllt, die Heizung frisch gewartet – und plötzlich geht die Ölheizung auf Störung. Ein möglicher Grund ist, dass Ablagerungen aus dem Heizöltank den Filter verstopfen. Das kann durchaus vorkommen, denn Heizöl ist ein Naturprodukt, das im Laufe der Zeit altert. Die dabei entstehenden Ablagerungen sinken auf den Boden der Tankanlage. „Ob solche Alterungsprodukte entstehen, ist stark von den individuellen Gegebenheiten vor Ort abhängig. UV-Strahlung, Sauerstoffeintrag und vor allem auch die Lagertemperatur beschleunigen den Prozess“, erklärt Jörg Franke, Sachverständiger für Heizölverbraucheranlagen. Ein Filter in der Ölleitung zwischen Tank und Heizgerät verhindert, dass Teile dieser sogenannten Bodenphase in den Brenner gelangen. „Wenn der Filter mehrmals hintereinander verstopft, kann eine Tankreinigung für Abhilfe sorgen. Auch der jährliche Heizölverbrauch und das Tankverhalten haben Einfluss auf die Notwendigkeit einer Tankreinigung“, betont Franke.

Wann kann der Tank gereinigt werden?

Ein Tankschutz-Fachbetrieb erledigt eine professionelle Tankreinigung innerhalb weniger Stunden. Sie ist zu jeder Jahreszeit möglich, da die Ölheizung nicht ausgeschaltet werden muss, sondern über ein Provisorium weiterhin mit Heizöl versorgt werden kann.

Grundsätzlich kann der Tank gereinigt werden, wenn noch Heizöl im Tank vorhanden ist. Die Tankreinigungs-Profis können größere Mengen aus dem Tank abpumpen und in ihrem Wagen oder einem Spezialbehälter

zwischenlagern. Experte Franke rät aber dazu, die Tankreinigung dann durchführen zu lassen, wenn der Vorrat möglichst weit aufgebraucht ist und die Restmenge entsorgt werden kann. Nur dann sei wirklich sichergestellt, dass keine Alterungsprodukte in den Tank zurückgefüllt werden.

Was passiert bei einer Tankreinigung?

Wenn der Tank leer gepumpt ist, wird er belüftet. Dann entfernen und entsorgen die Tankreiniger die Bodenphase. Bei standortgefertigten Tanks steigt der Monteur hierzu in den Tank. Batterietankanlagen werden demontiert und die einzelnen Tanks ausgespült. Franke empfiehlt: „Eine Tankreinigung ist eine gute Gelegenheit, einzelne Bauteile des Tanks auf den neuesten Stand zu bringen – etwa den alten Grenzwertgeber gegen ein Modell neuer Bauart auszutauschen oder auf das heute bei Neuanlagen vorgeschriebene Einstrangsystem umzustellen.“ Sollten während der Tankreinigung kleinere Schäden festgestellt werden, lassen sich diese häufig sofort beheben. Abschließend wird gegebenenfalls zwischengelagertes Öl gefiltert, zurückgefüllt und die Heizung wieder an den Tank angeschlossen.

Weitere Informationen rund um das Thema Heizöllagerung sowie eine Expertensuche für Fachbetriebe gibt es im Internet unter www.zukunftsheizen.de.

IWO, 2015

Pressekontakt:
Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Süderstraße 73 a
20097 Hamburg
Tel +49 40 235113-884
Fax +49 40 23 5113-29
presse@iwo.de

www.zukunftsheizen.de/presse

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